Wieder nur vier Akkorde

Im ersten Blogeintrag in diesem Jahr möchte ich mich, aus gegebenen Anlass, einem Thema widmen, mit welchem ich mich letztes Jahr schon einmal in einem Beitrag beschäftigt habe.

Ein Hit geht um die Welt der (fast) alle nicht mehr los lässt und der bei YouTube, wenn man alle „Originale“ und Kopien zusammen zählt, schon fast 200 Millionen (200.000.000) Mal aufgerufen wurde. Ich spreche von „Ai Se Eu Te Pego“ von Michel Teló. Wer es noch nicht kennt, hier der Link.

Und genau dieser Hit besteht, wie viele andere Hits auch, nur aus ganzen vier Akkorden. Doch warum funktioniert ein Lied mit nur vier Akkorden so gut? Ich versuche das mal zu erklären ohne zu fachlich zu werden. Allerdings müssen schon ein paar Fachbegriffe sein.

In der Musik spricht man bei einer Abfolge von beliebigen Akkorden von einer Progression. Ist diese Progression besonders gleichmäßig und wohlklingend spricht man von einem harmonischen Ostinato (harmonisch hartnäckig). Und genau so eine harmonische Akkordfolge, welche das ganze Lied hindurch „hartnäckig“ wiederholt wird, besitzt der Hit von Michel Teló. Das Stück folgt der Akkordfolge T-D-Tp-S (Tonika – Dominante – Tonikaparallele – Subdominate). Im Fall von Michel Teló in H-Dur, also mit den Akkorden H – Fis – G#m – E. Genau mit dieser Akkordfolge deckt man alle Töne der Tonleiter des Grundtons H ab. Und genau deshalb funktioniert das für unser Gehör so gut. Natürlich spielt die Melodie noch eine sehr große Rolle. Im Falle von „Ai Se Eu Te Pego“ kommt, wenn man sich das Video ansieht, auch noch eine andere Komponente hinzu – gut aussehende Menschen in „guter Laune Stimmung“ 😉

Es ist verblüffend in wie vielen Hits sich diese einfache „Formel“ der Musik versteckt. Hier mal ein Beispiel von den Jungs von „The Axis Of Awesome“ mit verschiedenen Hits der letzten Jahre, welches dieses musikalische Phänomen sehr gut darstellt.

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