Wie Wassertropfen ins Wasser fallen, hat bestimmt jeder schon mal beobachtet. Was da aber im Bruchteil einer Sekunde alles abgeht, entzieht sich unserem Auge völlig. Sehr bizarre Formen entstehen da.
Die Tropfenphasen
Es gibt verschiedene Phasen des Tropfens. Beim Eintauchen entsteht als erstes der Krater, dann bildet sich eine Krone, danach taucht der Tropfen wieder auf und steigt hoch. Dabei zieht er eine Säule hinter sich her von der sich dann löst, um dann wieder einzutauchen.
Es benötigt viel Geduld und auch ein bisschen Übung, um den richtigen Moment bzw. die einzelnen Phasen zu erwischen. Auf jeden Fall macht es Spaß Wassertropfen zu fotografieren.
Setup
Hier mal ein Foto von meinem Testaufbau. Als „Tropfengenerator“ habe ich ein Infusionsbesteck (gibts in der Apotheke oder von einer lieben Freundin) benutzt. Es geht aber auch ein einfacher Gefrierbeutel in den man mit einer Nadel ein Loch sticht. Als Fotoequipment empfehle ich auf jeden Fall ein Macro-Objektiv, einen Retroadapter oder Zwischenringe, damit man nah genug ran kommt. Bei mir kam mein geliebtes 60mm Macro zum Einsatz. Damit das Wasser etwas dickflüssiger bzw. etwas elastischer wird, habe ich das Wasser im Verhältnis 1:1 mit Glycerin (gibt es in der Apotheke) gemischt. Die Tropfen-Profis verwenden wohl Guarkernmehl, hier mit bildet sich dann kein Schleier im Wasser.
Die Blitze verschwinden hinter einem Faltreflektor, welcher als Hintergrund und als Diffusor genutzt wird. Als Tisch habe ich einen Keyboardständer und ein Holzbrett benutzt. Unter der Auflaufform liegt noch eine weiße Bastelpappe. Das Infusionsbesteck hängt mit einer Klammer befestigt an einem Mikrofonstativ.
Weil ich öfter danach gefragt werde, hier das verwendete Equipment und die Einstellungsdaten:
Foto-Equipment
Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: Canon EF-S 60mm 2.8 USM
Blitze: Canon Speedlite 580 EXII und Yongnuo Speedlite YN-560 Mark III
Filterfolie: LEE (Tipp: es gibt von LEE ein Musterheft der Farbfilter, diese passen genau vor einen Speedlite 😉
Hintergrund: Lastolite Trigrip oder Falteflektor (als Diffusor, dahinter die Blitze)
Zusätzlich: Kamerastativ, Fernauslöser für die Kamera und Funkauslöser für die Blitze.
Einstellungen
Blende: 16
Belichtungszeit: 1/125
ISO: 100-200
Blitze: manuell auf 1/32 (alles was höher ist ist schlecht, da die Abbrennzeit zu langsam wird)
So, hier die Ergebnisse meines ersten Versuchs.
4 Gedanken zu “Wassertropfen fotografieren”
wundervolle Bilder! Das Krönchen ist einfach nur bezaubernd!!!!
Ich liebe solche Bilder…. 🙂
In dem Artikel der c’t Hacks http://bit.ly/1aYsjC6 geht es um die Arduino-Programmierung und den Sensoraufbau, noch mehr Infos gibt es hier http://bit.ly/La9ypc. Aber im Grunde genommen scheint mir der Elektronik-Aufwand in diesem Fall überflüssig, besser können die Bilder sowieso nicht mehr werden 😉
Mich würde interessieren, wie das ohne Farben wirkt. Ich befürchte nämlich, dass die Farben etwas vom Tropfen ablenken. Aber schön ist es auf jeden Fall !
Hallo Michael,
danke für Deinen Kommentar. Hab ihn leider erst jetzt gesehen, da er als Spam markiert wurde weil mehr als ein Link drin ist 🙁
Danke auch für die Links. Leider kommt bei dem Zweiten kein Inhalt 🙁
Ich habe auch Fotos ohne Farbfilter gemacht. Ist meiner Meinung nach nicht so spannend. Ich werde das Ganze aber auf jeden Fall mit einem anderen Aufbau wiederholen. Dann zeige ich auch mal ein Foto ohne Farbfilter, versprochen 🙂
Ja das mit den Wassertropfe ist nicht so einfach,
die muss man schneller fallen lassen sodass der zweite Tropfen
beim aufsteigen der Wassersäule den ersten trifft, dann entstehen
die Schirme. Das sind die “TaT†= Tropfen auf Tropfen.