Alles wird besprochen
Vor einem Shooting bespricht man mit dem Model einige wichtige Sachen. Welches Genre wird fotografiert, welche Bildidee soll umgesetzt werden, welche Klamotten sollen mitgebracht werden, auf welcher vertraglichen Grundlage findet das Shooting statt (z.B. TfP) usw. Man schreibt per Messenger oder WhatsApp und telefoniert einige Tage vor dem Shootingtermin noch einmal miteinander und spricht alles ab.
Wirklich alles?
Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder gemerkt, dass man noch so viel schreiben oder telefonieren kann und doch vergisst man den ein oder anderen wichtigen Punkt vorher zu besprechen. Da gibt es dann durch aus auch schon mal lange Gesichter wenn die Klamotten ausgepackt werden und kein passender BH eingepackt wurde.
Ich kann bei meinen Modellen, die meistens Hobbymodel oder sogar Laie sind, auch nicht immer voraussetzen, dass sie wirklich an alles denken. Dafür bin ich ja auch noch da und dazu fühle ich mich auch ein Stück weit verpflichtet. Zu diesem Zweck habe ich mal eine Checkliste für die Modelle zusammengestellt die das Ganze deutlich erleichtern soll.
Noch ein Hinweis, der Blogbeitrag ist durchaus ernst gemeint, sollte allerdings manchmal nicht zu ernst genommen werden 😉
Vorbereitung auf das Shooting
Ich denke jedes Model möchte das Optimale aus einem Shooting heraus holen, zumindest setze ich das voraus, denn genau das möchte ich auch. Mit den Ergebnissen des Shootings sollen beide Seiten zufrieden sein, Model und Fotograf. Ich als Fotograf bereite mich Tage vor einem Shooting vor. Ich überlege mir Ideen für das Shooting, richte z.B. ein Moodboard auf Pinterest ein auf denen dann Beispielfotos gesammelt und geteilt werden, überlege mir ein passendes Make-up und Frisur (ja das tue ich wirklich), denke mir Lichtsetups und Shooting-Sets aus, besorge/kaufe evtl. Requisiten, checke die Technik und versuche am Tag des Shootings mich voll und ganz auf das Shooting zu konzentrieren und keine anderen Termine kurz vorher zu haben.
Was sollte/muss also von einem Model beachtet werden vor einem Shooting?
Checkliste für das Shooting
So, hier jetzt die Checkliste. Diese ist bestimmt nicht vollständig und es kann das ein oder andere noch fehlen. Ich denke auch nicht an alles 😉
Die Tage vor dem Shooting
Damit meine ich nicht wie in einer bekannten Werbung die „Tage zwischen den Tagen“, sondern tatsächlich die Tage kurz vor dem Shooting. Jetzt denken vielleicht einige „hä, was soll da groß passieren“, diese Tage sind allerdings schon sehr wichtig für das Shooting.
Folgendes sollte hier passieren bzw. nicht passieren:
- Ein paar Tage vorher keine Lebensmittel mehr essen die Hautunreinheiten verursachen könnten. Fast jeder kennt seine „Problem-Lebensmittel“. Warum? Ganz einfach, dann gibts auf den Bildern keine hässlichen Pickel die auch eine noch so gute Visagistin überschminken kann und ich habe in der Nachbearbeitung nicht so viel Arbeit 🙂
Oft höre ich „das kannst du ja in Photoshop bearbeiten“. Ja, das kann ich, macht aber Arbeit die nicht sein müsste 😉 - Die Augenbraun sollten entsprechend in Form gezupft sein. Das sollte kein Problem sein und evtl. entstehende Hautirritationen oder Schwellungen sind zum Shootingtermin weg.
- Gesichts- und evtl. Ganzkörperpeeling machen. Das gibt ganz einfach ein besseres Hautbild.
Und nein, ich klatsche anschließend kein „Ichmachdiehautschönglattundallefaltenweg-Filter“ in einer App drüber 🙂 - Bodylotion benutzen, damit die Haut nicht trocken ist. Das gehört irgendwie zum Punkt oben drüber dazu.
- Gegebenenfalls den TfP-Vertrag überprüfen und Änderungswünsche äußern.
Ein Tag vor dem Shooting
Dieser Tag ist meines Erachtens einer der wichtigsten Tage überhaupt, denn dieser bestimmt viel die allgemeine Stimmung am Tag des Shootings und damit die Ergebnisse.
- Am Abend vor dem Shooting am besten auf Alkohol verzichten. Dieser dehydriert und führt zu fahler Haut und Augenringen.
- Früh ins Bett gehen. Und damit meine ich nicht um fünf Uhr in der Früh – dann gibts nämlich hässliche Ringe unter den Augen 😎
- Am Abend vorher Rasieren damit sich über Nacht evtl. entstehende Hautirritationen noch beruhigen können (Beine, Axel, evtl. Binkinizone, je nach Aufnahmebereich).
- Am Abend die Haare waschen. Bitte nicht am Shootingtag die Haare waschen, da sich die Haare frisch gewaschen nicht so gut frisieren lassen.
Am Tag des Shootings
Am Shootingtag gibts es mehrere wichtige „Phasen“
Morgens
- Ausschlafen und gut frühstücken. Ein Shooting dauert ca. 2-3 Stunden und ist sehr anstrengend für Körper und Geist. Da kann es schnell mal passieren, dass die Konzentration nachlässt und der Kreislauf abbaut.
Sollte das Shooting erst am Nachmittag oder Abend sein, darf natürlich auch bis dahin noch was gegessen werden. - Bitte nicht schminken sondern nur eine gute Feuchtigkeitscreme auftragen. Das ist sehr wichtig, auch wenn manche sagen „ungeschminkt gehe ich nicht aus dem Haus“. Das Abschminken kostet nur unnötig Zeit.
- Die Fingernägel sollten nach Absprache frisch lackiert sein. Es gibt nichts unschöneres wie abgeplatzter alter Nagellack.
- Tasche/Koffer für das Shooting packen. Sollte man noch etwas vergessen haben, was einem während des Tages einfällt, kann man es noch dazu packen.
Direkt vor dem Shooting
- Je nach Aufnahmebereich bitte keine enganliegende Kleidung die Abdrücke verursachen kann anziehen (z.B. Skinny Jeans).
Bitte Klamotten anziehen in denen man sich wohlfühlt (z.B. Joginganzug). Evtl. auch keinen BH bzw. einen trägerlosen BH anziehen, damit keine Abdrücke durch die Träger entstehen. - Rechtzeitig losfahren. Es kann immer sein, dass es Staus oder Umleitungen gibt. Spätestens jetzt sollte man die Adresse von meinem Studio oder der Location wissen wo man sich trifft, damit man diese ins Navi eingeben kann.
- Genügend trinken damit man nicht dehydriert. Im Studio halte ich natürlich Getränke bereit. Natürlich gibt’s auch was Süßes, soll ja keiner unterzuckern 😉
- Die Telefonnummer von mir sollte im Handy gespeichert sein. Es kann immer mal was unvorhergesehenes passieren.
Diese Checkliste gibt es natürlich auch hier zum herunterladen. Dort steht dann auch noch drin was alles in die Tasche/Koffer sollte.
Das Shooting
Zum Shooting selbst gibt es auch einiges zu beachten, allerdings würde das jetzt den Rahmen des Beitrags sprengen. Dazu schreibe ich mal einen eigenen Beitrag.